Michael Madison hat innerhalb von wenigen Jahren ein erfolgreiches, weltweit aktives IT-Unternehmen aufgebaut. Stefan F. Gross hat den Unternehmer aus San Francisco getroffen und mit ihm über seine Erfolgsstory gesprochen.
Gross ErfolgsColleg: Sie haben im Jahr 2010 menumodo gegründet. Was war die Idee dahinter und welche Leistungen bieten Sie Ihren Kunden?

Michael Madison: Die volle Version von menumodo wurde im Juni 2011 mit unserem ersten Kunden, Concorde Hotels in Paris, live geschaltet. Wir wussten, dass detaillierte Information wichtig ist, um Besuchern von Hotel-Webseiten ein komplettes Bild des Angebotes zu geben. Für Hotels mit Restaurants, Bars und Room Service gehören diese Service-Komponenten dazu.

Wir stellten fest, dass viele Hotels auf ihren Webseiten ihre Restaurants zwar erwähnten, vielleicht ein wenig beschreiben, aber dass die wenigsten aktuelle Speisekarten mit Preisen attraktiv anzeigten. Noch heute gibt es bei vielen Hotels noch nichts, oder nur vereinzelte PDF Dateien zum Herunterladen.

Das Ziel von menumodo ist es, Hotels zu ermöglichen ihre Speisekarten effizient zu pflegen und besucherfreundlich darzustellen. Und dies ohne selbst Systeme entwickeln und pflegen zu müssen.
menumodo ist kostensparend, kann sofort eingesetzt werden, und schafft zusätzliche Buchungen – in Restaurants und auch für das Hotel.

Heute sind wir in der dritten Generation unserer Software. Kunden können über ihr menumodo-Konto bestehende Dateien heraufladen, oder Speisekarten direkt einpflegen. Hierzu sind keine technischen Kenntnisse nötig und „Smart Functions“, wie zum Beispiel Verfallsdaten, machen das Pflegen der Karten einfach. Seit der neuesten Version kann man Gerichte auch mit Allergeninformationen vervollständigen. Außerdem löst menumodo das Problem, Speisekarten auf mehreren Webseiten ohne Mehrarbeit anzuzeigen: Wenn der „Widget“ einmal eingerichtet ist (was ein Kinderspiel ist), dann sind die über menumodo eingepflegten Karten überall immer aktuell! Mit unseren Facebook Apps können die Karten auch dort angezeigt werden, und viele Kunden geben Links zu den Karten an Partner weiter.

Zusammen mit unseren Kunden arbeiten wir an der nächsten Generation von menumodo, mit Modulen die den gesamten Lebenszyklus von Speisekarten abdecken werden, und zusätzliche Bereiche wie Meetings und Events online bereichern werden. Wir haben begonnen, neue Geschäftsbereiche aufzutun: So gibt es viele Webseiten, die Restaurants listen (Restaurantführer, Destinationen, etc.), deren Besucher aktuelle Speikarten schätzen würden. So arbeiten wir seit einiger Zeit mit berlin.de zusammen, die Karten unserer Berliner Hotel-Restaurants anzeigen.

Gross ErfolgsColleg: In welchen Ländern bieten Sie Ihre Dienstleistung inzwischen an?

Michael Madison: Wir haben Kunden weltweit – Fairmont Hotels in San Francisco, London, Zürich und Singapur; Waldorf Astoria und Hilton Hotels in Europa und Dubai; Oberoi Hotels in Indien und vielen anderen asiatischen Ländern; und mit unserem Partner Relais & Châteaux und deren mehr als 500 Mitgliedern sind wir in mehr als 60 Ländern aktiv.

Gross ErfolgsColleg: Auf den ersten Blick erfüllen Sie im positiven Sinne die „Klischees“ eines erfolgreichen IT-Startups, einschließlich des Firmensitzes nahe San Francisco. Wie lautet Ihrer Erfahrung nach die wichtigste Erfolgsregel für den Aufbau eines eigenen Unternehmens?

Michael Madison: Ganz typisch für San Francisco und Silicon Valley ist menumodo nicht gerade – wir haben bisher keine Investoren gesucht, sind von der Struktur sehr klein geblieben und arbeiten fast vollständig mit freien Mitarbeitern. Auch gibt es nicht viele, die erst nach 50 eine Startup gründen. Oft bin ich bei weitem der Älteste bei den verschiedenen Meet-ups, die ich besuche….

Für den Erfolg gibt es keine Zauberformel. Eine klare Vision braucht man, aber Flexibilität ist notwendig, denn es gibt viele Wege, das Ziel zu erreichen. Vor menumodo haben wir an online-Tools für Immobilien und Ferienwohnungen gearbeitet, und dann alles verworfen. Und bevor wir uns auf Hotels konzentriert haben, hatten wir ein Produkt für einzelne Restaurants, das wir dann schnell aus- und umbauen mussten um die ersten Hotel-Kunden zu sichern. Also agil muss man sein. Das nennt man hier „pivoting“ – d.h. schnell auf der Stelle umdrehen.

Selbstkritisch muss man sein, und man muss Kritik nehmen können, und besonders muss man sich auf das Wichtigste konzentrieren können. Bevor wir eine neue Funktionalität entwickeln, stellen wir uns immer die Frage: „macht dies das Boot schneller?“. Man muss „NEIN“ sagen können, intern und auch zu Kunden. Wir haben gesehen, dass es wertvoller ist, menumodo einfach zu halten und Komplikationen für den Benutzer zu vermeiden.

Selten sieht man, dass Erfolg alleine erzielt wird, also sind Partner und Mentoren wichtig. Wertvoll sind erste Kunden, mit denen man das Produkt weiter entwickeln kann, und die einem Fehler erlauben.

Viele scheitern weil sie die Herausforderungen unterschätzen. Es hilft, wenn man nicht viel Schlaf braucht… und ein Notizblock auf dem Nachttisch ist für mich unerlässlich! Zuletzt, aber sicher nicht am Unwichtigsten ist die Unterstützung von Freunden und Familie.

Gross ErfolgsColleg: Sie waren in vielen Ländern Europas tätig und sind nun in den USA. Wo liegen die Unterschiede in Bezug auf die Denk- und Arbeitsweise, gerade auch, wenn es um Veränderungen und Innovationen geht?

Michael Madison: Silicon Valley und andere Hochburgen der Tech Innovation in den USA (Austin, Boston) sind noch immer die stärksten Magneten für junge Unternehmer und risikofreundliches Geld. Hier ist es kein Stigma wenn man etwas versucht hat und gescheitert ist. Das gehört einfach zum Lernprozess. So gibt es viele europäische Unternehmer, die hier ihr Glück versuchen, und auch erfolgreich sind.

Gross ErfolgsColleg: Die Berufswelt „digitalisiert“ sich immer mehr. Wie wichtig bleibt vor diesem Hintergrund aus Ihrer Sicht die persönliche Begegnung und Kommunikation mit Kunden und Partnern?

Michael Madison: Web-Konferenzen, Screen-Sharing, Skype etc., online Videos, Blogs und Foren ersetzen vor-Ort Training, und machen uns effizient. Aber nichts kann den persönlichen Kontakt ersetzen. Nach Pflege und Weiterentwicklung unseres Systems sind Geschäftsreisen der größten Kostenfaktor.

Zur Person

Michael Madison ist Gründer und CEO von Olyp Solutions LLC und von menumodo, mit Sitz in der San Francisco Bay Area. Kernleistung von menumodo ist ein innovatives, sehr bequem und einfach zu bedienendes Content Management System für die Hotellerie und Gastronomie. Das System ermöglicht es den Hotels und Restaurants, ihre Speisekarten und Broschüren in benutzerfreundlichem Format auf ihren Webseiten und auf Facebook online anzuzeigen und mühelos in Echtzeit zu verwalten, zu gestalten, zu aktualisieren und mit Kooperationspartnern zu teilen.

Michael Madison sammelte über viele Jahre Erfahrung als Mitarbeiter der Hertz Corporation in Europa, wo er in den Bereichen Geschäftsprozesse, Preisgestaltung, Vertriebs- und Ertragsmanagement sowie Verkauf und Marketing tätig war.
Anschließend war Michael als Vorstandsmitglied der Forte Hotel Group für das Vertriebs- und Ertragsmanagement zuständig. Diese Tätigkeit führte zur Funktion des CEO von Andbook.com, einem im Jahr 2000 von Forte, Accor und Hilton International gegründeten Joint Venture.
Weitere wichtige Erfahrung gewann Michael Madison durch verschiedene Beratungsprojekte. Er arbeitete für Dohop.com, einer Suchmaschine für Flüge und Reisen, sowie für Hotelzon International, einem Anbieter von Lösungen für geschäftliche Hotelreservierungen.
Nach seiner Ausbildung in Deutschland (Schule Schloss Salem), Schottland (Gordonstoun) und Kalifornien (Pomona College, BA International Relations) lebte er in Großbritannien, Deutschland und Frankreich. 2006 zog er mit seiner Familie in die San Francisco Bay Area.

Mehr Informationen zu menumodo finden Sie auf:
www.menumodo.com

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