Wissenschaft und Politik – man könnte glauben, dass die Sachthemen bestimmen, wer bei einer Wahl ganz vorne landet. Aber stimmt das auch? Natürlich spielen sachliche Kriterien eine zentrale Rolle. Zwei aktuelle Beispiele aus Wissenschaft und Politik zeigen aber, dass in Wahrheit andere Faktoren den Ausschlag geben.

Das erste Bespiel ist die Wahl zum „Rektor des Jahres 2016“ des Deutschen Hochschulverbandes (DVH), der Berufsvertretung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Deutschland. Von seinen Kollegen auf den 1. Platz gewählt wurde Dr. Stephan Dabbert von der Universität Hohenheim.

In der Begründung wird zitiert, was seine Kollegen zur Wahl bewogen hat: „Auch bei wachsender Leistungsorientierung der Universität mit anspruchsvollen Zielen in Forschung und Lehre bleibe die persönliche Atmosphäre gewahrt, nicht zuletzt weil er zuhöre und andere Meinungen respektiere, umsichtig und geduldig mit allen Beteiligten umgehe, indem er seine informierten Entscheidungen plausibel begründe, ohne andere Positionen zu desavouieren.“

Mit anderen Worten: Entscheidend für seine Wahl waren seine Soft Skills und seine besonderen Fähigkeiten im Umgang mit Menschen.

Unser zweites Beispiel stammt aus der Politik. In einem FAZ-Artikel vom 14.3.2016 wird analysiert, wie die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, die aktuellen Landtagswahlen auf der Ziellinie doch noch gewinnen konnte.

Das Fazit der Analyse: Ihre Partei hat im Wahlkampf bis zuletzt auf die „persönliche Begegnung“ mit der Ministerpräsidentin gesetzt. Dabei sind ihre Wahlstrategen von einer bestimmten Annahme ausgegangen, die sie so formuliert haben: „Je mehr Rheinland-Pfälzer die Ministerpräsidentin persönlich erlebt haben, desto größer sind die Wahlchancen – denn wer Dreyer erlebt hat, kann kaum anders, als sie zu wählen.“

Natürlich, wer eine andere politische Position vertritt, wird das womöglich anders sehen. Wenn man aber nur das reine Ergebnis betrachtet, so zeigt sich auch hier: Den größten Einfluss auf den Wahlerfolg hatten ganz offensichtlich die Soft Skills der Wahlsiegerin.

Die Schlussfolgerungen für den Erfolg im Wirtschaftsleben sind eindeutig: Selbstverständlich bilden die fachliche Qualifikation und die Qualität der Sachleistungen die Basis. Wenn es aber darum geht, Menschen zu überzeugen und für sich zu gewinnen, dann spielen die „weichen Faktoren“ und damit die eigene Beziehungsintelligenz® die Hauptrolle. Nur wer diese Fähigkeiten von der Bedeutung her (an-) erkennt und gezielt bei sich und in seiner Organisation weiterentwickelt, wird im Wettbewerb „die Wahlen gewinnen“.

Link zur Wahl „Rektor und Wissentschaftminister 2016“:
http://www.hochschulverband.de/cms1/pressemitteilung+M55f69096f93.html

Link zum FAZ-Artikel:
http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-rheinland-pfalz/spd-die-nahbare-landesmutter-14124157.html

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